Uhldingen-Mühlhofen – Für die künftige offene Jugendarbeit werden neue und nachhaltige Strukturen geschaffen. Als Bausteine sind ein Jugendcafé, die Gründung eines Jugendvereins und ein Jugendreferat vorgesehen. Zur Umsetzung wird ein entsprechender, ab 1. September für zunächst drei Jahre gültiger Vertrag mit Synergie Soziale Bildung GbR aus Lindau geschlossen. Das beschloss der Gemeinderat.
Laut Hauptamtsleiter Herbert Unger ist es jetzt ein vorrangiges Ziel, die Jugendarbeit in nachhaltiger Art und Weise aufzubauen, wobei die aktive Beteiligung der Jugend und ihre Mitverantwortung im Mittelpunkt stehen sollen. Geplant ist ein Jugendreferat, das die für offene Jugendarbeit notwendige Infrastruktur und die Anliegen der Jugend bündelt. Kernpunkte sind dabei die Möglichkeiten eines Treffpunktes, die Koordination der bestehenden Angebote, ein Ansprechpartner für Belange der Jugendlichen und die Begleitung von Jugendlichen etwa in Freizeit, Schule und Arbeit. Synergie Soziale Bildung stellt die geeigneten Fachkräfte.
Darüber hinaus soll es einen festen Ort in Form eines Cafés geben, welches als normaler Gastronomiebetrieb geführt werden soll. Dabei sollen Jugendliche und junge Erwachsene integriert werden, die Arbeitslosengeld II oder Hartz IV beziehen. Sie sollen vor Ort eine neue Chance erhalten. Synergie-Mitarbeiter Andreas Bauer soll als sozialpädagogische Kraft vor Ort wirken und das Café betreuen.
In diesem Jahr kostet das Vorhaben die Gemeinde 15 960 Euro, im kommenden Jahr 34 200 Euro. Vorgesehen ist, dass die Gemeinde Bauer zunächst zu 70 Prozent finanziert. Mit der Inbetriebnahme des Jugendcafés wird dieser Anteil auf 50 Prozent reduziert – die Synergie finanziert die zweite Hälfte der Stelle aus dem Cafébetrieb. Für das Café entstehen der Gemeinde weitere Kosten – da eine geeignete Räumlichkeit angepachtet oder erworben werden muss. Als Risiko sieht Uli Nickles, Geschäftführer der Synergie, dass kein geeigneter Ort gefunden wird, das Café nicht den erwarteten Gewinn erwirtschaftet und das Team im Café einen hohen Begleitungsbedarf benötigt. Deswegen sei ein enger Schulterschuss zwischen Gemeinde, Gemeinderat, den Jugendlichen und der Synergie erforderlich. Nickles: „Mit diesem Ansatz beschreiten wir gemeinsam einen neuen Weg der Jugendarbeit, der Uhldingen-Mühlhofen zum Vorreiter und Impulsgeber machen wird.“
Positiv gestimmt zeigten sich die Bürgervertreter. Christine Allgaier (BuF) sagte, das Konzept höre sich rund an: „Man sollte es aber noch abklopfen, ob es sich trägt.“ Helga Boonekamp (FW) sieht es als „gute und zukunftsträchtige Sache, was nicht heißt, dass wir Schiffbruch erleiden können“. Hans-Joachim Jaeger (CDU) resümierte: „Es sind sehr gute Fortschritte erzielt worden, im Projekt ist viel Bewegung drin und es steht unter einem guten Stern.“ Die Befürwortung des weiteren Vorhabens erfolgte unter dem Applaus der anwesenden Jugendlichen einstimmig.