Uhldingen-Mühlhofen - Der Gemeinderat hat sich „grundsätzlich“ für die Auflösung der Werkrealschule und für die Einrichtung einer Gemeinschaftsschule für die Klassenstufen fünf bis zehn am Bildungszentrum Salem (BZ) ab kommenden Schuljahr ausgesprochen. Dagegen stimmten lediglich die Gemeinderäte Kurt Distel und Hans Joachim Jaeger (beide CDU).
Der Gemeinderat hat sich „grundsätzlich“ für die Auflösung der Werkrealschule und für die Einrichtung einer Gemeinschaftsschule für die Klassenstufen fünf bis zehn am Bildungszentrum Salem (BZ) ab kommenden Schuljahr ausgesprochen. Dagegen stimmten lediglich die Gemeinderäte Kurt Distel und Hans Joachim Jaeger (beide CDU). Beschlossen wurde weiter, dass die Kosten zur Einrichtung eines gymnasialen Zuges an der Gemeinschaftsschule ausschließlich die Schulträgergemeinde Salem zu tragen habe. Die Gemeinde Uhldingen-Mühlhofen wird sich nicht an den Kosten eines gymnasialen Zuges und auch nicht an Investitionskosten zur Errichtung beziehungsweise dem Ausbau einer Gemeinschaftsschule am BZ beteiligen. Ferner wurden die im Schulausschuss des BZ vertretenen Mitglieder des Gemeinderates der Gemeinde Uhldingen-Mühlhofen angewiesen, gemäß dem Beschluss der Gemeinde abzustimmen (imperatives Mandat). Das Gremium appellierte eindringlich an die Verantwortlichen der Werkrealschule und der Realschule des BZ, ohne Vorurteile wieder das gemeinsame Gespräch zum Wohle aller Schüler zu suchen, um, wie es hieß, „positive Entscheidungen für ein gute Zukunft des BZ treffen zu können“.
„Porzellan zerschlagen“
Gemeinderat Hans-Joachim Jaeger begründete seine Ablehnung damit, es sei im Vorfeld viel Porzellan zerschlagen worden und er wolle jetzt nicht, nur um ein politisches Signal zu geben, für die Gemeinschaftsschule stimmen. Wolfram Klaar (SPD) sagte, die Schüler von Uhldingen-Mühlhofen bräuchten das BZ eigentlich gar nicht mehr, schließlich gäbe es genügend Alternativen.
Wolfgang Metzler wunderte sich, warum es überhaupt zur Gründung einer Werkrealschule gekommen war. Bürgermeister Edgar Lamm sagte in einer persönlichen Stellungnahme, dass durch den Wegfall der verbindlichen Grundschulempfehlung absehbar gewesen sei, dass die Haupt- und Werkrealschulen in Baden-Württemberg ausbluten würden. Statt jedoch die Auswirkungen dieses Wegfalls abzuwarten und über Jahre zu beobachten, um dann Schlussfolgerungen zu ziehen, habe die Landesregierung gleich einen zweiten riesigen Einschnitt in der Bildungslandschaft vollzogen. Über Jahrzehnte habe man im Land Bildungsmöglichkeiten geschaffen, die durch ihre Vielfalt überzeugt hätten. Lamm: „Die Umwälzung unseres Bildungssystems im ICE-Tempo stimmt mich einfach nur traurig – maßlos traurig.“