Bericht vom Neujahrstrunk 2007
Der Leiter des Pfahlbaumuseums Dr. Gunter Schöbel führte die Gäste des Neujahrstrunkes durch eine 10.000 Jahre überspannende Zeitreise und erntete für seine fundierten Ausführungen und das historische Bildmaterial bei den Zuhörern große Aufmerksamkeit. Eine derartige Gesamtschau der Uhldinger Geschichte war für die Gemeinde und die Region gänzlich neu und ein Höhepunkt des Abends.
Schöbel gliederte seine Zeitreise in 10 Zeitfenster, die von der Steinzeit über die Bronzezeit, die anschließende Römerzeit, die Zeit der Alemannen und Merowinger, das Mittelalter mit der Seefelder Zeit, die Zeit des Konstanzer Konzils und den Pestepedemien, die mittelalterliche Wirtschaft und den Handel, die Napoleonische Zeit mit ihren politischen Neuordnungen, die Industrialisierung und den Fortschritt um die vorletzte Jahrhundertwende bis zur Nachkriegszeit und die Gemeindereform reichte.
Er begann seine Zeitreise mit den Jägern und Sammlern, die in den ersten Jahrtausenden in kleineren Hüttendörfern am Bodensee lebten. Von der Römerzeit berichtete er über Reste einer Landvilla und die Belege für eine intakte Verkehrsinfrastruktur mit einer Aachbrücke. Weiterhin sprach Schöbel über vielfältige wechselnde und konkurrierende Gebietsherrschaften, den alten Uhldinger Ortsadel, über die Bedeutung des Unteruhldinger Hafens für den mittelalterlichen Handel, die bedeutende Rolle von Seefelden mit seiner Pfarrkirche und des Klosters Salem, über 800 Jahre Geschichte unter dem Bischofsstab, über 900 Jahre Mühlengeschichte an der Aach, und die politische Neugliederung der Region und die Säkularisation in der Napoleonischen Zeit. Bei der Industrialisierung erwähnte er die florierenden Webereien und den Bau der Eisenbahn.
In der jüngeren Vergangenheit angekommen, berichtete er über die Gemeindereform und Vereinbarungen dazu. Er erwähnte lobend, daß die seinerzeitigen Vereinbarungen zum Gemeindezusammenschluß fast alle realisiert worden sind.
Der Vorsitzende van Rensen bezeichnete Schöbel als Glücksfall für die Gemeinde und dankte für die exzellente Präsentation.