CDU Uhldingen-Mühlhofen

Pläne für neues Ortszentrum in Mühlhofen

Uhldingen-Mühlhofen - Der Gemeinderat von Uhldingen-Mühlhofen spricht sich in öffentlicher Sitzung für eine Bauvoranfrage zur Bebauung der Ortsmitte aus. Praxen, Läden und Wohnungen sollen hier entstehen.

Drogeriemarkt, Bäcker und Metzger, Bankfiliale, Praxen und zahlreiche Wohnungen: Was heute noch Utopie ist, könnte schon bald Wirklichkeit in der Ortsmitte von Mühlhofen werden. Der Gemeinderat befasste sich erstmals öffentlich mit einer Bauvoranfrage für das Gelände im Ortszentrum, das die Gemeinde mittlerweile erworben hat. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit waren dem Gremium bereits Ende April zwei mögliche Bebauungsvorschläge von unterschiedlichen Investoren vorgestellt worden. Dabei war der genannte Entwurf befürwortet worden. In einer nicht öffentlichen Sitzung im Juni hatten die Architekten den Entwurf mit den geplanten Nutzungen nochmals vorgestellt. Auf dieser Basis hatten die Architekten in Abstimmung mit den Investoren und eventuellen Gewerbetreibenden die jetzige Bauvoranfrage erarbeitet.
Die Ortsmitte von Mühlhofen – ein Grundstück, das der Gemeinde gehört – soll bebaut werden. Der Gemeinderat befürwortete eine entsprechende Bauvoranfrage.
Nach Worten von Ortsbaumeister Robert Scherer wird das Bauvorhaben nach Paragraf 34 des Baugesetzbuches beurteilt, demzufolge es sich in die Eigenart der näheren Umgebung einfügt und das Ortsbild nicht beeinträchtigt. Die beabsichtigte Bebauung passe sich dem Verlauf der Landesstraße 201 und der Grasbeurer Straße im Grundriss an. Vorgelegt wurde dem Gremium ein Entwurf, der mehrere miteinander verbundene Häuser mit mehreren Stockwerken, einer Tiefgarage und 69 Stellplätze umfasst. Die Bebauung gliedert sich laut Scherer ab dem Obergeschoss in einzelne Gebäude und passt sich in der Höhenentwicklung den umgebenden Gebäuden an. Scherer meinte: „Kein Problem.“ Auch soll ein kleiner Versammlungsplatz für die Bürger entstehen. Mit einer Drogerie und einem Bäcker seien bereits „Erfolg versprechende Gespräche“ geführt worden, ergänzte Bürgermeister Edgar Lamm.

Eine Finanzierungsbestätigung des Investors stehe noch aus. Gemeinderat Jean-Christophe Thieke (CDU) sagte, das Vorhaben sei zweifelsohne gewöhnungsbedürftig, aber wichtig für den Einzelhandel des Ortsteils: „Das ist eine große Chance für Mühlhofen.“ Derselben Meinung war Siegfried Schmid (CDU), der mit dem Entwurf „leben kann“. Er wies darauf hin, wie wichtig es sei, dass die Gemeinde das Gelände zuvor erworben habe. Wolfram Klaar (SPD) sah in dem Vorhaben einen „gewaltigen Infrastruktursprung“ für Mühlhofen, Gabriele Busam (FW) plädierte dafür, das Konzept „ohne Wenn und Aber“ zu verfolgen. Anders urteilte Christine Allgaier (BuF), die von einer „Katastrophe“ sprach. „Die Gebäude sind viel zu hoch“, sagte sie und fragte, wie realistisch das Vorhaben überhaupt sei. „Ich sehe die Gefahr, dass sich das als etwas entpuppt, was wir uns so nicht vorgestellt haben.“ Auch Hans Joachim Jaeger (CDU), der das Vorhaben grundsätzlich befürwortete, meldete Bedenken an. „Wir müssen höllisch aufpassen, dass das Ganze nicht in eine andere Richtung läuft.“ Thomas Löhle (CDU) mahnte an, dass man das Gelände nicht unbebaut lassen könne. „Wir sollten das Risiko eingehen. “ Den Wind aus den Segeln nahm Helmut Halbhuber (FW), der daran erinnerte, dass es sich lediglich um eine Bauvoranfrage handele: „Alle anderen Schritte kommen später, wir könnten das Ganze immer noch stoppen.“ Bei den Gegenstimmen von Allgaier und Renate Eiberger (SPD) votierten die Bürgervertreter für die Anfrage. „Damit haben wir eine Grundlage geschaffen für weitere Gespräche“, merkte Lamm an.