CDU Uhldingen-Mühlhofen

Gemeinderat vertagt Beschluss zur Erweiterung von Kindergarten Max und Moritz

Uhldingen-Mühlhofen - Die Kosten von 1,5 Millionen Euro wurden von den Räten als zu hochempfunden

Auf Vorschlag von Gemeinderätin Gabriele Busam hat der Uhldinger Gemeinderat mit deutlicher Mehrheit den Beschlussvorschlag der Verwaltung, die Planung für eineöstliche Erweiterung des Kindergartens „Max und Moritz“ für zwei zusätzliche Kleinkindgruppen fortzuführen, nochmals vertagt. Die Entscheidung erfolgte nicht, weil das Gremium mit der von Architekt Eberhard Duelli vorgestellten Planung eines differenzierten Baukörpers zur Neustrukturierung des Bestehenden nicht einverstanden gewesen wäre. Im Gegenteil: Von allen Seiten am Ratstisch prasselte das Lob auf den Planer. Die Räte geizten nicht mit Beifall am Ende seiner Vorstellung.
Die Planung liegt kostenmäßig auch im Rahmen dessen, was bei der Ratsklausurtagung besprochen worden war, wenn – und das war letztlich der Knackpunkt – der von den Erzieherinnen gewünschte Bewegungsraum von 60 Quadratmeter nicht dabei wäre. Statt der in der mittelfristigen Finanzplanung nach Kämmerin Gabriele Bentele projektierten 1,25 Millionen Euro kommen so 1,5 Millionen Euro Bruttokosten zusammen. Bei rechtzeitiger Bauantragstellung noch in diesem Jahr gibt es für 20 Plätze 240 000 Euro Zuschuss aus dem Bundesprogramm. Dazu, so Bürgermeister Edgar Lamm, soll noch der Ausgleichsstock angezapft werden. Bauplatzverkäufe sollen das Projekt mitfinanzieren. Er nannte 500 000 Euro an aufzubringenden Eigenmitteln.

Der Zuwachs an Kindern – 110 bis 130 in Zukunft zusammen mit der Kleinkindbetreuung – bedingt auch einen Zuwachs an Betreuern und an Verwaltungsaufgaben. Die Leitung wird daher anders untergebracht. Auch der Essbereich wird erweitert. Für den Kindergarten (Kinder von drei bis sechs Jahren) und die Kleinkinder (bis drei Jahre) gibt es getrennte Eingänge – sanft, überschaubar, kindgerecht sollen die einzelnen Bereiche auffindbar sein. Für Wolfram Klaar (SPD) war der Plan „kein Einheitsbrei.“ Es gehe auch um eine bessere interne Kommunikation.

Thomas Löhle (CDU) fragte nach einer „einfacheren, günstigeren Lösung“, um die Kosten zu reduzieren. Mit einer gegliederten Bauweise sei das kaum möglich, so der Architekt, ein „monolithischer Block“ sei aber „nicht zweckmäßig“. Er fügte hinzu: „Wenn sie einsparen wollen, kann der Entwurf nicht so aussehen wie der von mir vorgestellte.“ Helga Boonekamp und Gabriele Busam (beide Freie Wähler) erschien „die Hausnummer zu groß, eine Riesensumme.“

Die Gruppenräume hätten Standardgröße, sagte Architekt Duelli zum Hinweis „recht großzügig“ von Christine Allgaier (Bürger- und Umweltforum). Wolfgang Metzler (BuF) und Renate Eiberger (SPD) betonten die Wichtigkeit und Zukunftsrelevanz der Kleinkindbetreuung in der Gesellschaft. Thomas Schmid (Pro Gemeinde) bemängelte die Planung als einen zu frühen Schritt vor der finanziellen Auslotung. Er hätte zudem einen Anbau dem Neubau vorgezogen. Architekt Duelli antwortete: „Ich mache die Preise nicht, ich habe sie zu ermitteln und Ihnen zu vermitteln.“ Der Beschluss des Gemeinderats lautete „Vertagen“ und „über den Preis im Rahmen des Haushaltsplanes nochmals reden“ (Kurt Distel/CDU und Helmut Halbhuber/Freie Wähler).

Auch die mehrfach erwähnte Verkehrssituation beim Kindergarten „Max und Moritz“ dürfte bei der Debatte nochmals Thema sein. Jean-Christophe Thieke (CDU) könnte sich in diesem Zusammenhang vorstellen, dass Kinder gemeinsam zum Kindergarten gebracht werden.