CDU Uhldingen-Mühlhofen

„Tourismus braucht mehr Kontinuität“

Uhldingen-Mühlhofen - Der SÜDKURIER gibt einen aus: Unteruhldinger üben viel Kritik an Tourist-Information bei Veranstaltung im „Mainaublick“

Uhldingen-Mühlhofen – Wie ein roter Faden zieht sich die Kritik an der Tourist-Information (TI) durch die zweistündige Veranstaltung „Der SÜDKURIER gibt einen aus“ im Hotel-Restaurant „Mainaublick“ in Unteruhldingen, zu der der Überlinger Lokalchef Martin Baur geladen hat.
Bürgerinnen und Bürger im Gespräch mit Redaktionsleiter Martin Baur (4. v. r.) bei der Veranstaltung „Der SÜDKURIER gibt einen aus“ im Hotel-Restaurant Mainaublick.  Bild: Kleinstück
Herbert März, Eigentümer eines Gästehauses, beanstandet die ständig wechselnde Leitung der Tourist-Information. „Es scheint tatsächlich“, kommentiert Baur mit Blick in die Vergangenheit, „als ob man auf dieser Stelle Herrgotts großen Tiergarten schon einmal durch hat“. An eine Kontinuität in der Arbeit sei da nicht zu denken, schimpft März.

Ähnlich verhalte es sich mit dem Gästemagazin der Gemeinde, das wiederholt ein anderes Aussehen erhält. März: „Ein Gastgeberverzeichnis braucht eine gewisse Kontinuität. Aber Uhldingen-Mühlhofen experimentiert mit seinem Gastgeberverzeichnis herum“, betont er mit dem Hinweis, dass im kommenden Jahr die Broschüre vom DIN A4-Querformat auf Hochformat umgestellt werden soll. März: „Wir Vermieter haben schon in der Vergangenheit wiederholt die fehlende Kontinuität des Gastgeberverzeichnisses kritisiert und dabei auf unsere Nachbargemeinden wie Meersburg verwiesen, die mit ihrer Aufmachung für Kontinuität und damit für Identität stehen.“

 

 

 
Besonders ärgerlich sei aber der Beschluss, künftig den Anzeigeneintrag in das Gastgeberverzeichnis nur noch in Kombination mit dem Interneteintrag in der gemeindeigenen Online-Unterkunftssuche „seeferien.com“ zuzulassen. „Kleinstvermieter haben teilweise keinen Internetanschluss und sind auf den kleinen Eintrag im Verzeichnis angewiesen“, empört sich März.

Unterstützung erhält er von Wolfgang Metzler, Fraktionsvorsitzender des Bürger- und Umweltforums. „Viele Vermieter sind noch gar nicht bereit, über Internet alles zu melden“, weiß er. März bemängelt weiter, dass die Tourist-Information jedes Jahr stärker von der Gemeinde subventioniert werde. „Da werden Gelder zugeschossen, von denen man gar nicht weiß, wo sie bei der Tourist-Information landen“, so der Zimmervermieter, der außerdem kritisiert, dass das Internet-Portal „seeferien.com“ über kein Bekanntheitsgrad verfüge. Gunter Schöbel. Leiter des Pfahlbaumuseums, ist der Überzeugung, dass es sich beim Tourismus um ein Thema handele, „was man breit diskutieren sollte“. Und: „Dass es bei uns Gesprächsbedarf gibt, ist offensichtlich.“

Wünsche, Kritik, Anregungen oder Lob: Wie üblich bei „Der SÜDKURIER gibt einen aus“ erkundigte sich Martin Baur nach der Zufriedenheit mit der Tageszeitung. Horst Krake, wohnhaft in Mühlhofen („ich bin aber Uhldinger“) findet die Vereins-Berichterstattung für eine 8000-Seelen-Gemeinde als zu knapp. „Uhldingen-Mühlhofen wird unterdrückt“, sagt er. Baur entgegnet, natürlich könne man nicht immer jedes Ereignis, das ein Verein gerne abgedruckt hätte, auch bringen. Gleichzeitig bat er um Verständnis, dass es hier auch um einen subjektiven Eindruck gehe: „In allen Gemeinden höre ich immer wieder, wir brächten zu wenig über sie und viel zu viel über andere.“ Und: „In jeder Gemeinde wünschen sich die Menschen, dass wir mehr über sie berichten“, sagt er und erinnert daran, dass täglich zwischen fünf und sieben Seiten aus der Region erscheinen würden. „Bis 2003 haben wir eine Lokalseite weniger Umfang gehabt.“ Es gehe um eine Zeitung, die sich nicht allein an Vereinsmitglieder richte, sondern mit interessanten Vereinsthemen, die alle interessieren. Lokalchef Baur appellierte: „Kommen Sie auf uns zu, wenn Ihr Verein etwas Interessantes macht, das gibt viel spannendere Geschichten als eine Hauptversammlung, die vielleicht nicht einmal Neuwahlen hatte.“

Heiß diskutiert wird, ob die politische Berichterstattung im SÜDKURIER ausgewogen sei. So befindet etwa Wolfgang Metzler, dass die „Grünen“ in den zurückliegenden Wochen stark benachteiligt würden, „aber von der CDU wird jede Meldung veröffentlicht“. Heftig widerspricht Jean-Christophe Thieke, CDU-Gemeinderat, auch die CDU vermisse ihre Meldungen. Das ist Baur eine Steilvorlage: „Jeder sieht unsere Berichterstattung mit seiner eigenen Brille. Die einen sehen uns schwarz-, die anderen grünlastig – wenn beide Seiten der Meinung sind, wir würden die andere bevorzugen, dann machen wir etwas richtig.“