CDU Uhldingen-Mühlhofen

Der Wettbewerb ist gigantisch

Landtagsabgeordneter Ulrich Müller referiert zum Tourismus am Bodensee

Bodenseetourismus wurde groß geschrieben bei der Informations- und Diskussionsveranstaltung der Uhldinger CDU am Mittwochabend des 16. April 2008.
Der Vorsitzende Erwin Marquart konnte zum Thema "Wohin entwickelt sich der Bodenseetourismus?" den Landtagsabgeordneten Ulrich Müller, Aufsichtsratsvorsitzender der Internationalen Bodensee Tourismus GmbH, begrüßen.
Viele interessierte Mitglieder aus Uhldingen und den Nachbargemeinden Meersburg, Daisendorf und Hagnau waren ins "Haus des Gastes" gekommen. Ulrich Müller zeigte in seinem Vortrag die Bedeutung des Bodenseetourismus in Zahlen auf. Der Gesamtumsatz beträgt 1,5 Milliarden Euro. 11 Millionen Übernachtungen wurden gezählt (Häuser ab neun Betten) und 35 Millionen Tagesausflügler. Die Tagestouristen geben im Schnitt 20 Euro aus und sind daher ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, deren Bedeutung gern unterschätzt wird. Die durchschnittliche Verweildauer wird immer kürzer. Dem kann nur begegnet werden durch mehr Gäste am See.
"Der Wettbewerb ist gigantisch" stellt Müller fest. Qualität ist bei den Urlaubern gefragt. Der Erlebnistourismus liege nicht mehr ganz so im Trend, dagegen boomt der Wellness- oder besser der Wohlfühlfaktor. Die Bodensee-Erlebniskarte sieht Ulrich Müller kritisch, da zu viele Angebote schon wieder Stress für den Urlauber bedeuten. Auch durch die Schwierigkeiten mit der Bodensee-Schiffahrt und der Insel Mainau sei die Karte auf dem Prüfstand.
Die Urlaubslandschaft am See wird sich durch den demografischen und den Klimawandel in Zukunft stark
verändern. "Wir werden zu den Gewinnern des Klimawandels gehören, da in Zukunft in Südeuropa zu heiße Sommer erwartet werden", sagte Müller. Auch die Wohlstandsentwicklung verändere sich. In Deutschland stagniere die Entwicklung, dagegen kämen zum Beispiel neue Reiche aus Russland. Der Ausländeranteil werde sich gegenüber den deutschen Urlaubern vergrößern.
Müller stellt fest: "Der Bodensee ist die Marke mit dem großen Bekanntheitsgrad und dem positiven Image, die gilt es zu bewerben". Durch Medien, wie das Fernsehen, Veranstaltungen und Messen bleibt der Bodensee im Gedächtnis. Die beste Werbung jedoch sei der Urlauber, der durch eigene Erfahrungen sich hier wohl fühlt und immer wieder kommt. "Jeder Gast, den man hat, ist ein potenzieller Gast von morgen, man muss ihn gut behandeln" - dafür warb Politiker Müller. Die Vielfalt der Angebote am See ist eine Stärke im Marketing, aber es sei auch eine Schwäche, da schwer zu bewerben, meinte er. Die Kooperation mit anderen Gemeinden sei extrem wichtig. Es dürfe kein Kirchturmdenken in der Werbung geben. Auch die Zusammenarbeit im Verkehrswesen müsse verbessert werden. Kritisch vermerkte Müller, dass noch zu wenig in Werbung investiert wird. Dabei ist aber die IBT nicht ausgenommen. Deren Budget sei im Vergleich zu anderen Gebieten wie Süd- oder Osttirol zu gering.
Auch Vorschläge macht Ulrich Müller: Die Saison ausweiten, auch der Monat Juni würde noch zu wenig beworben. Bürgermeister Edgar Lamm bestätigte das Ziel von Uhldingen-Mühlhofen, die Übernachtungszahlen zu steigern, aber auch den Tagestourismus zu fördern mit neuen Angeboten. Im Augenblick wird ein Angebot für den Besuch des Therme-Trios Meersburg, Überlingen und Konstanz für den Gast ausgearbeitet.