Gemeinde plant „kreativen Tisch“ und investiert in neues Konzept
Uhldingen-Mühlhofen – Der Bedarf an offener Jugendarbeit soll in der Gemeinde Uhldingen-Mühlhofen gemeinsam mit den Jugendlichen in einem Jugendbeteiligungsprozess mit Befragung und einem Forum geklärt werden. Dabei wird die Gemeinde mit der „Synergie Soziale Bildung“ aus Lindau bis mindestens Juni kommenden Jahres zusammenarbeiten.
Das beschloss der Gemeinderat in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause. Die Kosten betragen in diesem Jahr 8028 Euro und im nächsten Jahr 6840 Euro.
Nach Ausführungen von Bürgermeister Edgar Lamm sollen aus den bisherigen Erfahrungen wie Jugendcafe, Mädchengruppe, Aktivspielplatz und Bolzplatzdie Strukturen der offenen Jugendarbeit neu überlegt und aufgebaut werden. Lamm: „Eine offene Jugendarbeit soll sich an alle Jugendlichen in der Gemeinde richten.“ Nach seinen Worten sind für dieses Jahr die Jugendbefragung und das Jugendforum und für kommendes Jahr eine kontinuierliche Jugendbegleitung und eine Aufbauplanung für die offene Jugendarbeit vorgesehen.
Wie Robert Pakleppa, Geschäftsführer „Synergie Soziale Bildung“, erläuterte, sei es relevant, junge Menschen dabei zu unterstützen, ihren Wert und ihre Fähigkeiten zu erkennen und zu nutzen. „Wir brauchen schnell einen kreativen Tisch und dazu alle, die an Jugendlichen nahe dran sind“, so Pakleppa.
Ausgehend von der Überlegung, dass auch Jugendliche Einfluss auf das Gemeinwesen nehmen und auf diesem Weg auch selber zur Verbesserung der Lebensqualität ihrer Altergruppe beitrügen, „erscheint es sinnvoll, den Bedarf gemeinsam mit den Jugendlichen zu klären und schon dabei die Jugendlichen selber in die Mitverantwortung zu nehmen“, sagte Pakleppa. Ziel sei letzlich, die mit den Jugendlichen begonnenen Projekte und Prozesse zu begleiten sowie die Weichen zu stellen für den Aufbau der offenen Jugendarbeit als Verbundlösung.
„Wir brauchen dringend und unbedingt eine Jugendsozialarbeit“, eröffnete Helmut Halbhuber (FW) die Diskussion. In dieser wurde darauf hingewiesen, dass die Gemeinde keine Probleme mit den Jugendlichen hätte, die sich in Vereinen engagierten, sondern mit denen, die nicht in Vereinen seien. Jean-Christophe Thieke (CDU) sagte, es sei wichtig, die Jugendlichen dort abzuholen, wo sie heute stünden, um zu fragen: „Was wollt ihr?“ Das vorgestellte Konzept sage ihm daher zu.
Auch Uwe Poisel (Junge Bürger) möchte es gerne unterstützen. „Ich hoffe, es funktioniert. Früher ist vieles im Sand verlaufen“, sagte er.
Christine Allgaier (BuF) erklärte, für das Ziel werde sie sich schon einsetzen, das vorgestellte Konzept sei jedoch das Falsche. „Wir brauchen eher Streetworking“, sagte sie.
Stefan Knoblauch (Pro Gemeinde) wies darauf hin, dass ein sehr großer Teil der Jugendlichen in der Gemeinde „in der Spur laufen“. Das Klientel mache nur etwa zehn bis 15 Jugendliche aus, die an Marktplatz, Bahnhof und Unteruhldingen Hafen anzutreffen seien. „Hier muss man speziell eingreifen und die Situation ein bisschen entschärfen“, sagte Knoblauch, einen Streetworker befürwortend.
Die Mehrheit der Bürgervertreter sprach sich schließlich dafür aus, zunächst, wie vorgestellt, „die Bausteine zu ermitteln, um dann konkret zu werden“, so Lamm.