Am Ortseingang von Mühlhofen soll auf dem Grundstück neben der ehemaligen evangelischen Kirche ein großes Pflegeheim mit betreutem Wohnen entstehen. Geplant sind drei Gebäude: ein Pflegeheim mit 66 Plätzen und zwei Gebäude für betreutes Wohnen mit 14 Wohnungen. Der Gemeinderat stimmte dem Konzept zu. Jetzt soll ein vorhabenbezogener Bebauungsplan auf Kosten des Investors aus Lahr im Schwarzwald aufgestellt werden. Ebenso ist geplant, dass das Belvita-Seniorendomizil an der Hallendorfer Straße, das derzeit 36 Pflegeplätze bietet, umgewandelt wird in ein Haus für Demenzkranke mit Tagesbetreuung.
Neben der ehemaligen evangelischen Kirche in Mühlhofen soll ein großes Pflegeheim mit betreutem Wohnen entstehen. Nach Darstellung von Bauamtsleiter Robert Scherer dient das Vorhaben dazu, die aufgrund der gesellschaftlichen Entwicklung immer mehr benötigten Pflegeplätze für ältere Menschen zur Verfügung zu stellen. Der Flächennutzungsplan 2020 beinhaltet in dem geplanten Bereich eine Ausweisung für Gemeindebedarf für Kindergarten beziehungsweise Altersheim. Von der beabsichtigten Bebauung seien keine wertvollen Biotope und Landschaftsbestandteile betroffen.
Nach Worten des Investors, des Lahrer Architekten und Bauunternehmers Jürgen Braun, sei die Anlage sehr großflächig mit Grünanlage initiiert. Das „monumentale“ Pflegeheim soll eine Nutzfläche von rund 4000 Quadratmetern erhalten. In Unter-, Erd-, Ober- und Dachgeschoss seien Wohngruppen mit 66 Plätzen vorgesehen. Das betreute Wohnen werde auf 800 Quadratmetern 14 Zwei- und Drei-Zimmer-Wohnungen zwischen 50 und 70 Quadratmetern anbieten.
Die Lage bezeichnete Braun als ideal, nicht aber das Gelände aufgrund seiner Hanglage. „Es hat was, man kann was draus machen. Umfangreiche Erdarbeiten sind aber notwendig“, sagte er. Ein sogenannter Quick-Check der Bank für Sozialwirtschaft habe das Vorhaben als positiv beurteilt. Jürgen Braun rechnet mit Investitionskosten von neun Millionen Euro.
Die künftige Betreiberin Andrea Greszki, Leiterin des Belvita-Seniorendomizils, sagte, das Konzept beinhalte das betreute Wohnen und ein Pflegeheim. Dadurch könne den Bewohnern ein weiterer Umzug erspart bleiben, sollten sie zum Pflegefall werden. „Das betreute Wohnen soll in das Pflegeheim voll eingebunden werden, sodass sich die Bewohner untereinander kennen“, sagte sie. Soziale Einrichtungen wie etwa eine Caféteria sollen gemeinsam genutzt werden. Nach ihren Worten zeichnen sich die Pflegeheime des Investors durch eine „sehr gemütliche Atmosphäre“ und Hotelcharakter aus.
Die Wortmeldungen der Bürgervertreter waren überwiegend von Optimismus geprägt. „Ich kann es nur befürworten“, eröffnete Helmut Halbhuber (FW) die Redebeiträge. „Durchweg positiv und verfolgenswert“ ist das Konzept für Wolfram Klaar (SPD). Gabriele Busam (FW) sagte, die Notwendigkeit sei unbestritten. Sie äußerte sich aber skeptisch in Bezug auf die Lage und sprach von einer „Riesenanlage“. Hubert Wagner (JB) erinnerte daran, das man seinerzeit beim Seniorenpark in Oberuhldingen auch viel Skepsis geäußert habe. Thomas Schmid (PG) sah in dem Vorhaben ein kleines Dorf: „Wir sollten das umsetzen. So eine Chance kriegen wir nicht noch einmal.“ Jean-Christophe Thieke (CDU) sprach sich dafür aus, behutsam vorzugehen und aufgrund der städtebaulichen Wichtigkeit die Bürger mit einzubeziehen. Bürgermeister Edgar Lamm freute sich nach dem positiven Votum des Gremiums, den Bebauungsplan aus dem Flächennutzungsplan heraus entwickeln zu können.