Uhldingen-Mühlhofen - Der Bau des Traktorenmuseums in Gebhardsweiler schreitet unaufhörlich voran, rund 20 Traktoren haben ihren neuen Platz in der Ausstellungshalle bereits gefunden. Ab Frühjahr kommenden Jahres sollen hier etwa 150 alte Traktoren, aber auch handwerkliche Gegenstände und die Darstellung verschiedener historischer Berufe zu sehen sein.
Investor Gerhard Schumacher (rechts) erläuterte der CDU-Delegation mit dem Landtagsabgeordneten Ulrich Müller (zweiter von rechts) die Konzeption des Museums. „Für jeden wird es hier etwas zu sehen geben“, zeigte sich Investor Gerhard Schumacher, Geschäftsführer der Baumaschinenfirma Kleemann aus Göppingen, überzeugt, als sich eine CDU-Delegation mit dem Landtagsabgeordneten Ulrich Müller vom Baufortschritt des Museums überzeugte. Wie mehrfach berichtet, ist mit dem Bau des Traktorenmuseums ein jahrelanger städtebaulicher Missstand der Gemeinde Uhldingen-Mühlhofen beseitigt worden. Denn bis zum Spatenstich im Frühjahr vorigen Jahres lag das einen Hektar große Museumsgelände rund um den Jägerhof am nordwestlichen Ortsrand von Gebhardsweiler größtenteils brach.
Das eigentliche Museum ist in einer unterirdischen, rund 90 Meter langen Ausstellungshalle untergebracht, auf der ein großes, langgestrecktes Gebäude flügelartig errichtet worden ist. Erschlossen wurde das Areal von der Kreisstraße 7783 über die vorhandene Gemeindeverbindungsstraße nach Gebhardsweiler. Rund 100 Parkplätze sind südlich des Hauptgebäudes in einem Untergeschoss und auf einem Parkdeck vorgesehen. Für den Vorplatz des Gebäudekomplexes ist altes Basaltpflaster verwendet worden.
Dass viel Wert auf die Verwendung historischen Materials gelegt wird, davon konnte sich die Delegation immer wieder überzeugen. So sind in der Ausstellungshalle viel Holz und alte Scheunentore verbaut worden. „Das Ganze soll den Charakter eines landwirtschaftlichen Hofes erhalten. Wir wollen die Traktoren in ihrer natürlichen Umgebung zeigen“, sagte Schumacher. Um dies zu erreichen, hat der Investor bis jetzt über 50 Lastwagenladungen Holz bringen lassen. Viel Holz wurde außerdem vom ehemaligen Jägerhof verwendet; auch Stroh ist an vielen Stellen eingearbeitet worden. Der Geschäftsmann kalkuliert nach Fertigstellung des Museums mit jährlich bis zu 100 000 Besuchern – ob das ganze Jahr geöffnet sein wird, konnte Schumacher noch nicht sagen. Die Eintrittspreise werden nach seinen Worten „unter 10 Euro“ liegen.
Von der Qualität und dem Niveau des künftigen Museums zeigte sich Ulrich Müller äußerst beeindruckt. „Es wird sehr gut integriert sein in die touristische Landschaft. Ich bin mir sicher, die Sache wird erfolgreich.“ Zur Gemeinde Uhldingen-Mühlhofen passe es ohnehin sehr gut aufgrund ihrer weiteren Anziehungspunkte, wie Pfahlbaumuseum und Birnau. Zu den künftigen Besucher rechnet der Politiker vier Personenkreise: zum einen Einheimische im Umkreis von 40 bis 50 Kilometer, die das Museum als Bereicherung ansähen. Zum anderen Touristen, die gerade bei schlechtem Wetter ein neues Ziel hätten. Als weitere Besuchergruppe nannte Müller die „Oldie-Szene“, die auch von deutlich weiter weg käme, sowie die in der Landwirtschaft Beschäftigten selber.
„Ich riskiere die Aussage, dass 100 000 Besucher im Jahr erreicht werden“, sagte er. Nach seinem Rundgang zeigte Müller sich überzeugt, dass diese Marke sogar übertroffen werden könnte. An Schumacher gerichtet sagte der 67-Jährige: „Sie verwirklichen hier nicht nur Ihren Traum, sondern helfen auch der Gegend damit.“