Der größte Arbeitgeber in Uhldingen-Mühlhofen befindet sich auf der Erfolgsschiene: Davon konnte sich der CDU-Bundestagsabgeordnete Lothar Riebsamen vergangene Woche beim Besuch der „Härtetechnik Uhldingen-Mühlhofen GmbH“, kurz HTU, überzeugen.
MdB Lothar Reibsamen (li) beim Besuch der HTU mit GF Siegfried Heger (re) vor einer automatischen Kammerofenlinie Der geschäftsführende Gesell-schafter Siegfried Heger erläuterte Riebsamen und den interessierten Mitgliedern des CDU-Ortsvorstands im Beisein von Bürgermeister Edgar Lamm die Entwicklung seines Unternehmens. Seit der Gründung im Jahr 1983 sei der Betrieb kontinuierlich auf nun 185 Mitarbeiter gewachsen und ermöglichte in diesem Jahr mit dem Kauf neuer Hallen eine Erweiterung auf mehr als 8.000 m² Betriebsfläche. Trotz eines deutlichen Absatzeinbruchs in der Krise 2008/2009 befände sich das Unternehmen wieder auf Rekordkurs, so Heger. 85% seiner Leistungen erbringt die Härterei für Kunden im Automobilsektor, wobei Qualität und Präzision des örtlichen Unternehmens weltweit dafür sorgen, dass Autos, Nutzfahrzeuge und Maschinen sicher unterwegs sind. So sorgt etwa ein bei HTU gehärtetes Sensorteil dafür, dass die Beifahrer-Airbags eines großen PKW-Herstellers nicht auslösen, wenn dies für Säuglinge in der Babyschale gefährlich wäre.
Besondere Anerkennung zollte Lothar Riebsamen dem Unternehmer für sein gesellschaftliches und sozi-ales Engagement. Wie Siegfried Heger erklärte, habe die HTU zum Ziel, auch ungelernte Mitarbeiter für ihre verantwortungsvolle Aufgabe im Betrieb zu qualifizieren. Dies ginge auch über die nötigen Handgriffe hinaus, etwa bis zur innerbetrieblichen Durchführung von Deutschkursen für Mitarbeiter mit ausländischem Hintergrund. Diese Mitarbeiter seien oft auch besonders leistungsorientiert. Darauf sei HTU angewiesen, schließlich durchlaufe jeder Arbeitsschritt auch eine genaue Begutachtung durch die Kunden – jeder Handgriff müsse sitzen, jedes Werkstück höchsten Ansprüchen gerecht werden, erklärte der HTU-Geschäftsführer. Bürgermeister Edgar Lamm wies auf den hohen Wert des Engagements der HTU für die Gemeinde hin. Die HTU habe als größtes Unternehmen in der Gemeinde darüber hinaus auch einen sehr guten Ruf als sozial eingestellte Firma.
Ein gemeinsames Projekt der Gemeinde und der Firma HTU gewann mit Lothar Riebsamen einen weite-ren Fürsprecher: derzeit werde untersucht, die bedeutende Abwärme der Härterei für die Beheizung des benachbarten Hallenbades sowie der Sporthalle in Mühlhofen zu nutzen, so Bürgermeister Edgar Lamm. Die großen Mengen an Abwärme entstünden bei den bis zu 1200 Grad heißen Arbeitsprozessen der HTU. Anstatt die Systeme sehr energieaufwendig zu kühlen, solle die Abwärme künftig in öffentlichen Einrichtungen genutzt werden können. Besonders erfreulich sei hierbei, so Lamm, dass sich dies langfristig auch wirtschaftlich rechne – sowohl für Unternehmen wie auch Gemeinde. Die Gemeinde prüfe derzeit noch in Zusammenarbeit mit einem Energieberater mögliche Zuschussanträge um das Vorhaben gut stemmen zu können - im September sei ein Grundsatzbeschluss im Gemeinderat vorgesehen ergänzte der Rathauschef. Der Bundestagsabgeordnete Lothar Riebsamen sieht in diesem Vorhaben der Gemeinde ein wegweisendes Projekt zu Klimaschutz und Energieeinsparung: die entstehende Wärmeenergie nutzen, anstatt sie ungenutzt vernichten zu müssen. Das Projekt verdiene seine volle Unterstützung und könne zum Vorbild einer öffentlich-privaten Partnerschaft für Energierückgewinnung werden.
Beim Besuch von Lothar Riebsamen in der Gemeinde hatten Bürger im Anschluss zum Firmenbesuch die Gelegenheit, bei einem Frühschoppen mit dem Bundestagsabgeordneten ins Gespräch zu kommen sowie auch die Baustelle des Traktorenmuseum in Gebhardsweiler zu besichtigen. Abschließend fand ein persönliches Gespräch mit Museumdirektor Dr. Gunter Schöbel zum Weltkulturerbe Pfahlbauten statt.